Liebe Mamas und Mitstreiterinnen,
ich muss gestehen, ich bin immer wieder überfordert mit meinen Teenies und deren Selbstständigkeit in der Schule.
Als die Jungs noch kleiner waren, war mir vieles in Richtung Selbstständigkeit klarer: selber essen, Schuhe binden, anziehen und ausziehen war ja noch unglaublich logisch.
Aber jetzt? Tappe ich in die jahrelang bekannte Mamafalle! Ich halte dieses chaotische Verhalten im Bezug auf die Schule schlecht aus und helfe somit zu viel.
Ein Beispiel gefällig? Unsere Jungs lernen Vokabeln eigentlich nur gut, wenn sie auf Karteikarten sind. Nachdem ich beiden beim Kärtchen schreiben zugesehen habe (1. Fehler!!), wurde mir elend. Wir hatten 50% Verschleiß an Kärtchen, da etliche Wörter falsch geschrieben und weggeworfen wurden und die anderen 50% waren kaum lesbar und somit auch nicht lernbar. Also hat die meinige die Vokabeln selber geschrieben (Fehler Nr.2).
Jetzt hätten zwar die Kärtchen gepasst für Lernen für Französisch und Englisch, aber die Motivation nicht. Somit war meine Arbeit für die Katz und meine Geduld und Nerven ziemlich strapaziert.
Wenigstens eine Erkenntnis konnte ich gewinnen: ich war schon in der Schule und habe die Vokabeln schon gelernt. Es ist nicht meine Aufgabe als Mama mich um alles und jeden zu kümmern und schon gar nicht hilfreich auf dem Weg zum Mannsein, wenn Mami alles richtet. Somit wars das mit meinem Einmischen und Helfen ohne Aufforderung.
Jetzt gilt die Regel: wer Hilfe braucht, darf sich melden, wer keine Hilfe braucht, macht seine Dinge selber. Ich muss mir täglich mehrmals auf die Zunge beißen, um keine Aufforderungen auszusprechen oder mit dem Sitzenbleiben zu drohen. Am hilfreichsten ist die Vision, dass Männer nach dem Herzen Gottes aus den Jungs werden sollen und keine unselbstständigen Muttersöhnchen. Davids Mutter hat ihm bei Goliath auch nicht das Händchen gehalten und die Steine ausgesucht. Lieber stell ich mir vor, wie sie ihn von klein auf gestärkt hat und alles getan hat, dass er der Mann wurde, der er war!
Sonnenklar – mehr Davids braucht die Welt!
Dr. Martina Marte
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